Kühe und Landschaft
Bild: Peter Pilz

Bio-Herdbuchzuchtbetrieb Pilz

Bild: Peter Pilz

Wie heißt Euer Hof?

Der Hof heißt "Rotes Höhenvieh Niedenstein - Bio-Herbuchzuchtbetrieb Peter Pilz".

Wer lebt und arbeitet auf Eurem Hof?

Auf dem Hof lebt der Betriebsleiter Peter Pilz mit seiner Familie. Seine Eltern unterstützen ihn in der Freizeit bei anfallenden Aufgaben wie dem Zaunbau, dem Baumschnitt oder in der Direktvermarktung.

Wie lange und in welcher Generation bewirtschaftet Eure Familie schon den Hof? Wie habt ihr Euch entwickelt?

Nach dem Studium im Jahr 2012 gründete Peter Pilz den biologisch wirtschaftenden Betrieb und die Herde mit der Betriebsidee "Bauernhof ohne Bauernhof", da kein elterlicher Betrieb oder eine andere Betriebsstätte vorhanden war.

Mit der Idee eine vom Aussterben bedrohte Rinderrasse zu halten, einem Konzept und der Unterstützung der Heimatstadt Niedenstein sowie der Familie, ging es dann mit einer kleinen Mutterkuhherde los. Im September 2021 zogen die ersten Kühe Tina, Tiffy, Elma und Finchen mit ihren Kälbern Herkules und Hera nach Niedenstein und legten den Grundstein für den Betrieb. 

Wir hatten von Anfang an das Konzept einer nachhaltigen, ökologischen Landwirtschaft mit artgerechter Tierhaltung und Tierwohl in Kombination mit einer direkten Vermarktung der erzeugten, hochwertigen Lebensmittel an die Verbraucher.

Mittlerweile ist der Mutterkuhbetrieb mit ganzjähriger Freilandhaltung auf ca. 80 Tiere der bedrohten, regionalen Rinderrasse angewachsen. Wir halten zurzeit um die 20 Mutterkühe, 2 Zuchtbullen und deren gesamte männliche und weibliche Nachzucht. Damit sind wir mittlerweile einer der größten Herdbuchzuchtbetriebe in Hessen.

Unsere Rinder sind super an unsere Heimat angepasst. Sie grasen auf den Weiden unterhalb des Niedensteiner Kopfs. Im Winter haben sie einen eingestreuten Unterstand. Sie haben das ganze Jahr über Weidezugang.

Ein weiterer Betriebszweig, der ebenfalls seit 2012 aufgebaut wurde, stellt die Bewirtschaftung der ca. 4,5 ha großen Streuobstwiese dar. Hier wird neben dem Erhalt und der Kultivierung alter Obstbaumsorten Obst zur Saftherstellung geerntet. Seit 2018 wird unser Streuobst ebenfalls zu Obstbrand veredelt, welches wir als "Chattengold" in der Direktvermarktung anbieten.

Seit 2019 betreiben wir neben Grünland auch Ackerbau, um weiteres Futter sowie Stroh zum Einstreuen selbst produzieren zu können. Das geerntete Getreide wird an unser Freilandgeflügel verfüttert, welches einen weiteren Betriebszweig von uns darstellt. Im Frühjahr und im Sommer halten wir Freiland-Masthähnchen in Kleingruppen in unseren mobilen Ställen. Die Küken erhalten wir von einer deutschen Öko-Brüterei und ziehen sie auf der Wiese groß. 

Bild: Peter Pilz

Wo in Hessen liegt der Betrieb?

Der Betrieb liegt an den Ausläufern des Habichtswalds zwischen Baunatal und Fritzlar. Unsere "roten" Kühe findet man unterhalb des Hessenturms auf der ehemaligen Kreisjungviehweide in Niedenstein.

Was baut ihr auf Eurem Hof an?

Wir haben Grünland und Streuobstwiesen.

Und wie viel Land bewirtschaftet ihr?

Wir bewirtschaften ca. 50 ha Grünland, ca. 5 ha Ackerland und 4 ha Streuobstwiesen.

Welche und wie viele Tiere haltet ihr?

Mittlerweile ist unser Mutterkuhbetrieb auf ca. 80 Tiere der vom Aussterben bedrohten regionalen Rinderrasse "Rotes Höhenvieh" angewachsen. Wir halten zurzeit um die 20 Mutterkühe, 2 Zuchtbullen und deren gesamte männliche und weibliche Nachzucht. Damit sind wir mittlerweile einer der größten Herdbuchzuchtbetriebe in Hessen.

Wir haben aber auch Freiland-Masthähnchen, welche wir als Eintagsküken von einer deutschen Öko-Brüterei bekommen und groß ziehen.

Wie läuft ein ganz normaler Tag auf Eurem Betrieb ab, wann beginnt und endet euer Arbeitstag?

Einen "ganz normalen" Arbeitstag gibt es bei uns nicht, da immer wieder andere Tätigkeiten anfallen. Meine Haupttätigkeit, die mindestens einmal am Tag stattfindet, ist die Betreuung der Tiere bzw. der verschiedenen Herden. Sie müssen u.a. mit Futter und Wasser versorgt werden. Weitere Tätigkeiten draußen sind u.a. der Bau und die Instandsetzung der Weidezäune, der Rückschnitt von Bäumen und Sträuchern und das Versorgen des Grün- und Ackerlandes. Da wir unsere Rindfleischprodukte selber vermarkten, verbringe ich ebenfalls Zeit mit der Schlachtung, dem Abpacken und Vermarkten des Rindfleischs und der anderen Produkte. Des Weiteren erfordert die Betriebsleitung auch viel Büroarbeit. Die Arbeitszeiten variieren saisonal bedingt stark. Besonders arbeitsintensiv ist die Zeit im Sommer, da hier neben der Versorgung der Tiere, dem Weidemanagement, etc. die Futterwerbung einen Großteil der Zeit beansprucht.

Bild: Peter Pilz

Wenn wir Verbraucher eure Produkte kaufen möchten, wo finden wir sie?

Neben einer großen Auswahl an verschiedenen Bio-Rindfleischzuschnitten verkaufen wir Saft und Obstbrand (unser Chattengold) der eigenen Streuobstwiesen, Bio-Freiland-Masthähnchen und weitere regional erzeugte Lebensmittel (Honig, Fisch). Unsere Produkte kann man immer samstags von 10 bis 13 Uhr in der Fritzlarer Straße 11 in Niedenstein-Wichdorf kaufen. Wird etwas Spezielles gewünscht, kann dies gerne vorbestellt werden.

Bild: Peter Pilz

Was macht euch besonders?

Wir versuchen auf unserem Bio-Betrieb eine nachhaltige, ökologische Landwirtschaft mit artgerechter Tierhaltung und Tierwohl in Kombination mit einer direkten Vermarktung der erzeugten, hochwertigen Lebensmittel an die Verbraucher umzusetzen. Wir sind einer der wenigen Betriebe in der Region, die seit einigen Jahren erfolgreich auf der Weide mittels Kugelschuss schlachten dürfen. Das wird von den Kunden sehr geschätzt. Hierbei wird das Tier ohne Transportstress in Kooperation mit dem zuständigen Veterinäramt geschossen und anschließend in den fünf Kilometer entfernten Schlachtbetrieb, mit dem wir zusammenarbeiten, transportiert. Wenn die von uns aufgezogenen Bio-Freiland-Masthähnchen ihr Schlachtgewicht erreicht haben, werden sie direkt am Stall mit einem Schlachtmobil geschlachtet. Auch hier legen wir großen Wert auf das Tierwohl und die Vermeidung von unnötigem Transportstress.

Warum seid ihr gerne Landwirt?

Ich bin gerne Landwirt, weil sich damit ein Kindheitstraum von mir erfüllt hat und ich jeden Tag in einem Beruf arbeiten kann, der mir Spaß und Freude bereitet. Jedoch muss man leider sagen, dass die klimatischen Voraussetzungen (u. a. extreme Trockenheit im Sommer, fehlender Frost) sich in den letzten Jahren gewandelt haben und die Landwirte vor neue Herausforderungen stellen.

Was macht ihr in Eurer Freizeit am liebsten?

Gerne verbringe ich meine Freizeit mit meiner kleinen Familie - meiner Frau Annika und unseren beiden Kindern Robin und Rebekka sowie unserer Cockerspaniel-Hündin Fenja. Robin ist jetzt 2,5 Jahre alt und schon ein richtiger Bauernhoffan. Gerne hilft er beim Kühe füttern oder fährt mit auf dem Traktor. Wenn in der Freizeit nicht "Bauernhof" ansteht, verbringe ich meine Zeit gerne draußen in der Natur. Meine Hobbys sind u.a. Jagen und Angeln.

Wo finden wir euch und weitere Angaben über euren Hof und eure Arbeit

Unsere Direktvermarktung findet ihr in der Fritzlarer Straße 11 in Niedenstein-Wichdorf.

Für weitere Fragen stehe ich unter 0176 20079330 oder unter postfachpilz@gmail.com gerne zur Verfügung.

Gerne könnt ihr uns auch auf Facebook folgen: Rotes Höhenvieh Niedenstein

Name des Betriebs:
Bio-Herdbuchzuchtbetrieb Pilz

Adresse:
34305 Niedenstein-Wichdorf

Region:
Betrieb besteht seit:
2012

Produktionsausrichtung:
Bewirtschaftete Fläche:
59 ha

Direktvermarktung:

In der Fritzlarer Straße 11 in 34305 Niedenstein-Wichdorf