Familienbetrieb Meisinger

Auf dem Hof wohne ich, Karl Meisinger, mit meiner Frau, Michaele, zwei unserer fünf Kinder und meiner Mutter. Momentan arbeiten meine Frau und ich auf dem Hof. Unsere jüngste Tochter, Ilka, ist gelernte Landwirtin und besucht die Technikerschule in Griesheim. Sie unterstützt uns je nach Arbeit vor oder auch nach der Schule und am Wochenende. Unsere anderen Kinder besuchen uns gerne auf dem Hof und helfen uns in ihrer Freizeit.

Die Bebauung unseres Hofs geht bis ins 18 Jahrhundert zurück. Während dieser Zeit veränderte sich der Familienname häufiger, da auch die jeweiligen Töchter den Hof von ihren Eltern erbten und sich durch die Heirat der Familienname änderte. So auch bei meinen Eltern. In den 90er Jahren übernahm ich den Hof von meinem Vater und entwickelte ihn mit der Familie weiter. Wir ersetzten alte Maschinen durch neue und bauten im Jahr 2009 einen neuen Stall mit moderner Technik, wodurch wir die Kuhzahl von 30 auf 80 erhöhen konnten. Unser Melkroboter war damals einer der ersten in Südhessen.

Unser Hof liegt in Südhessen, im Kreis Darmstadt-Dieburg.

Unser Augenmerk liegt auf der Milchproduktion und damit auf der Erzeugung des hierfür erforderlichen Futters bzw. Strohs. Für unsere Kühe und Rinder bauen wir Gras, Luzerne, Kleegras, Mais und Getreide (wie Weizen, Gerste und Triticale) an. Darüber hinaus bauen wir noch Zuckerrüben und etwas Getreide für die Lebensmittelerzeugung an.

Auf unserem Betrieb leben im Schnitt ca. 80 Milchkühe, 40 Rinder, 40 Kälber und zwei Zuchtbullen. Außerdem wohnen bei uns noch unser Hund Vroni, unsere drei Katzen Milou, Shadow und Silvester sowie 20 Hühner für den eigenen Bedarf.

Unser Arbeitstag beginnt morgens um 6:30 Uhr mit der Stallzeit. In der Stallzeit füttern und kontrollieren wir alle Tiere auf dem Hof. Da unsere Kühe mit einem Melkroboter gemolken werden, entfällt für uns das klassische Melken. Der Melkroboter läuft jeden Tag 24 Stunden. Unsere Kühe können sich im Stall frei bewegen und selbst entscheiden, wann sie liegen, stehen, fressen, trinken oder gemolken werden möchten. So können Kühe, die viel Milch geben auch vier Mal am Tag gemolken werden.

Nachdem alle Tiere erstmal versorgt sind, meistens gegen 8:30 Uhr, frühstücken wir selbst und besprechen den Tagesablauf. Je nach Jahreszeit und Wetter stehen verschiedene Arbeiten auf den Feldern, wie Bodenbearbeitung und Aussaat auf den Äckern und das Mähen unserer Wiesen, an. Bei den Tieren gibt es das ganze Jahr viel zu tun, so unterstützen wir beispielsweise die Kühe bei der Abkalbung und versorgen die neugeborenen Kälber, besamen die Tiere, bauen Zäune auf unseren Weiden für die Rinder und natürlich gehört auch das Füttern und Misten dazu.

Zwischen 16:30 Uhr und 18:30 Uhr heißt es für uns wieder Stallzeit und die Arbeiten vom Morgen wiederholen wir, bevor wir dann erstmal selbst Feierabend haben. Aber die Frage ist immer wie lange? Denn auch nach Feierabend werden Kälber geboren oder der Melkroboter zeigt eine Störung an. Bevor ich abends ins Bett gehe, laufe ich noch mal meine Runde über den Hof und schaue nach dem Rechten.

Unsere Milch verkaufen wir an die Molkerei Schwälbchen nach Bad Schwalbach. In der Molkerei wird unsere Milch als Trinkmilch abgepackt oder zu Milchprodukten wie Sahne, Joghurt, Spundekäs‘ oder Grüne Soße weiterverarbeitet.

Unsere Zuckerrüben verkaufen wir an die Südzucker Group, die die Rüben im Zuckerrübenwerk Offstein in Obrigheim/ Pfalz verarbeitet. In der Zuckerfabrik werden aus unseren Zuckerrüben verschiedene Zuckerprodukte, wie Kristallzucker, Hagelzucker, Puderzucker und Würfelzucker gewonnen.

Die Milch und auch den Zucker kannst Du in verschiedenen Lebensmittelgeschäften kaufen, achte hier am besten auf das Logo oder auf die Produktangaben auf der Verpackung.

Wir sind eine Großfamilie, die viel Zeit und Leidenschaft in ihre Tiere steckt. Wir versuchen es unseren Tieren mit all unserem Wissen, viel Geduld und Ruhe so angenehm wie möglich zu machen.

Wir lieben es in und mit der Natur zu arbeiten. Durch viel Zeit und Leidenschaft haben wir die Fähigkeit, hochwertige Lebensmittel zu produzieren. Kein Tag ist gleich und wir sind unser eigener Chef.

Schöne Stunden mit der Familie auf dem Hof verbringen. Und in unserer Freizeit frisieren wir gerne die Kühe und gehen mit ihnen auf Tierschauen, die so ähnlich sind wie die Schönheitswettbewerbe beim Mensch. Dort können wir unsere Kühe allen Interessierten und anderen Rinderzüchtern präsentieren.

Auf unterschiedlichen Tierschauen für Kühe, z.B. Beerfelder Pferdemarkt in Oberzent, Mannheimer Maimarkt und Zukunft Rind in Alsfeld.