Aktivstall Allendörfer

Bild: Weller/LW

Wie heißt euer Hof?

Wilhelmshof - Aktivstall Allendörfer

Wer lebt und arbeitet auf eurem Hof?

Ich, Christian Allendörfer, mit meiner Frau, meinen Eltern sowie zwei Mitarbeiterinnen.

Wie lange und in welcher Generation bewirtschaftet eure Familie schon den Hof?

Seit 1709 bewirtschaftet meine Familie den Hof, d.h. wir blicken auf eine 300-jährige landwirtschaftliche Geschichte der Familie zurück. Vorher in der Borngasse im Ortskern von Wehrheim, 1965 sind wir hierher ausgesiedelt.

Wo in Hessen liegt der Betrieb?

Im Usinger Land, das ist nord-westlich von Frankfurt am Main und ca. 3km vom Hessenpark entfernt.

Was baut ihr auf eurem Hof an?

Gerste, Raps, Weizen, Hafer, Ackergras.

Welche und wie viele Tiere haltet ihr?

Aktuell stehen bei uns 60 Pensionspferde.

Bild: Allendörfer

Wie läuft ein ganz normaler Tag auf eurem Hof ab, wann beginnt und endet euer Arbeitstag?

Ein Tag auf unserem Hof

Unser landwirtschaftlicher Betrieb verbindet Pensionspferdehaltung in einem modernen Aktivstall mit Ackerbau. Der Alltag auf unserem Hof beginnt früh: In der Regel morgens um 6 Uhr – sowohl im Sommer als auch im Winter starten wir mit den täglichen Arbeiten. Je nach anstehender Aufgabe kann der Tag aber auch früher beginnen.

Die Pferdehaltung im Fokus

Zunächst stehen die Versorgung und Kontrolle unserer Pferde an. Wir achten darauf, dass es der Herde gut geht und jedes Tier wohlauf ist. Im Sommer kommen die Pferde morgens auf die Koppel, während wir uns der Reinigung und Pflege der Außenanlagen und Liegehallen widmen. Dazu gehören das Abäppeln, die Kontrolle und das Auffüllen der zeitgesteuerten Heuraufen sowie die Überprüfung der Kraftfutterstationen. Unsere digital gesteuerten Fütterungssysteme helfen dabei, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass alle Pferde ihre Rationen erhalten.
Außerdem werden regelmäßig unsere Hallen sowohl die Reithalle als auch die Longierhalle mit einem Reithallenplaner gepflegt, damit sie stets in optimalem Zustand sind. Mittags holen wir die Pferde als geschlossene Herde von der Koppel zurück. Neben der Stallarbeit fallen immer wieder weitere Aufgaben an, wie etwa die Grünpflege: Im Sommer gehört dazu das Rasenmähen oder das Schneiden von Hecken, um den Hof ordentlich und einladend zu halten.

 Zusätzliche Aufgaben in der Feldarbeit

Während die Versorgung der Pferde das Herzstück unseres Betriebs ist, widmen wir uns ab Frühjahr bis in den Herbst hinein intensiv der Feldarbeit. Wir bauen Getreidesorten wie Gerste, Weizen, Hafer und Raps an. Je nach Kultur werden die Felder im Herbst oder Frühjahr bestellt und bis zur Ernte im Sommer gepflegt.
Die Heu- und Strohernte ist ein besonders arbeitsintensiver Bereich. Um eine erstklassige Qualität zu erreichen, müssen wir immer das Wetter im Blick haben. Ein besonderer Fokus liegt auf der Pflege unserer Wiesen, denn nur durch regelmäßiges Walzen, Düngen und Nachsäen können wir gesundes und nährstoffreiches Futter für unsere Tiere garantieren. Das Stroh, das wir für die Liegehallen nutzen, produzieren wir ebenfalls selbst eine zusätzliche Herausforderung in den Sommermonaten.

 Winterarbeiten und Technikpflege

Im Winter verändert sich der Arbeitsrhythmus. Bei Schnee müssen Wege geräumt werden, damit die Pferde und ihre Besitzer sicher auf dem Hof unterwegs sein können. Außerdem nutzen wir die Wintermonate für Wartungsarbeiten und Reparaturen an unseren Maschinen, damit diese für die kommende Saison bereit sind.

 Arbeit, die nie aufhört

Neben den praktischen Aufgaben bleibt noch die Büroarbeit, die sich das ganze Jahr über nicht von selbst erledigt. Ob im Sommer oder Winter – für Buchhaltung, Planung und Organisation muss immer Zeit gefunden werden.
Unsere Mitarbeiter haben in der Regel einen geregelten Arbeitstag von etwa acht Stunden. Für mich als Betriebsleiter sieht das anders aus: Die Arbeit endet nicht nach einem normalen Arbeitstag. Die Aufgaben gehen oft weit über die üblichen acht Stunden hinaus, denn die Landwirtschaft ist untrennbar mit der Natur verbunden. Wenn das Wetter es verlangt, etwa bei der Ernte vor einem Regenschauer arbeiten wir auch bis in die Nacht.
Landwirtschaft und Tierhaltung bedeuten, 24/7 vor Ort zu sein. Es gibt keine klassische Work-Life-Balance, und für mich ist dieser Beruf mehr als ein Job. Landwirtschaft ist meine Berufung

Bild: HBV

Was macht euch besonders?

Was macht uns besonders?

Unsere Arbeit auf dem Hof ist nicht nur von Tradition, sondern auch von einer klaren Wertevorstellung geprägt. Wir legen besonderen Wert auf das Wohlergehen unserer Tiere, den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und die Gemeinschaft, die sich um unseren Hof gebildet hat.

Unsere Philosophie und Werte

Für uns steht die Balance zwischen Tierwohl, Nachhaltigkeit und Innovation im Mittelpunkt. Unsere Pensionspferde leben in einem modernen Aktivstall, der es ihnen ermöglicht, sich frei zu bewegen und ihren natürlichen Bedürfnissen nachzugehen. Durch den Einsatz digital gesteuerter Fütterungssysteme und regelmäßige Kontrollen schaffen wir eine Umgebung, die Gesundheit, Bewegung und soziale Kontakte der Tiere fördert.
Nachhaltigkeit ist ein Grundpfeiler unseres Betriebs. Wir achten darauf, ressourcenschonend zu arbeiten, sei es bei der Pflege unserer Felder, der Heuproduktion oder der Energieeffizienz auf dem Hof. Gleichzeitig verbinden wir moderne Technologien mit traditionellen Arbeitsweisen, um beste Ergebnisse zu erzielen.

Unser soziales Engagement

Wir sehen unseren Hof auch als einen Ort der Begegnung und des Lernens. Besonders in unserer Region engagieren wir uns für die Förderung der Landwirtschaft und das Verständnis für die Arbeit auf dem Land. Regelmäßig bieten wir Führungen für Schulen, Kindergärten und interessierte Gruppen an, um Einblicke in den Alltag eines landwirtschaftlichen Betriebs zu geben.
Darüber hinaus ist die Arbeit für und mit dem Bauernverband ein muss.

Gemeinsam mit der Natur, für die Zukunft

Unsere Vision ist es, ein Bewusstsein für die Bedeutung der Landwirtschaft zu schaffen und gleichzeitig Verantwortung zu übernehmen. Unsere Arbeit ist geprägt von Respekt für die Tiere, die uns anvertraut sind, für die Natur, die uns ernährt, und für die Menschen, die unsere Arbeit schätzen.

Warum bin ich gerne Landwirt geworden?

Ich bin auf dem elterlichen Betrieb aufgewachsen und habe von klein auf erlebt, was es bedeutet Verantwortung für Tiere, Pflanzen und den Hof zu übernehmen. Die Arbeit auf dem Hof hat mich geprägt: Früh habe ich gelernt strukturiert und vorausschauend zu arbeiten sowie flexibel auf die Anforderungen des Alltags zu reagieren.
Die Landwirtschaft verbindet für mich Tradition und Innovation. Tiere, früher unsere Kühe und jetzt die Pensionspferde, artgerecht zu halten und moderne Technologien einzusetzen, ermöglicht es, den Betrieb nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten. Gleichzeitig schätze ich die Vielseitigkeit des Berufs von der Tierhaltung über den Ackerbau bis hin zur Organisation und Planung.
Ich habe diesen Beruf gewählt, weil ich die tägliche Herausforderung und die Verantwortung schätze, etwas Wertvolles und Nachhaltiges aufzubauen.

Name des Betriebs:
Aktivstall Allendörfer

Adresse:
61273 Wehrheim

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